Helmholtz Gemeinschaft

Search
Browse
Statistics
Feeds

Gendiagnostik bei kardiovaskulären Erkrankungen

Item Type:Review
Title:Gendiagnostik bei kardiovaskulären Erkrankungen
Creators Name:Schulze-Bahr, E. and Klaassen, S. and Gerull, B. and von Kodolitsch, Y. and Landmesser, U. and Rieß, O. and Meder, B. and Schunkert, H.
Abstract:Dieses Konsensuspapier beschreibt die Bedeutung, Vorgehensweise und die gesetzlichen Regelungen der molekulargenetischen Diagnostik bei kardiovaskulären Erkrankungen. Inhaltlich werden konkrete diagnostische Empfehlungen zu hereditären Arrhythmien, Kardiomyopathien, Herz- und Gefäßfehlern, seltenen Syndromen, familiärer Hypercholesterinämie, molekularer Autopsie (plötzlicher Herztod) und Pharmakogenetik gegeben. Das vorherige Positionspapier der DGK/DGPK von 2015 wurde aktualisiert und nun mit der GfH als weitere Fachgesellschaft abgestimmt. Die interdisziplinäre Autorengruppe aus Kardiologen, Kinderkardiologen und Humangenetikern mit Expertise in der Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen trägt mit dieser Aktualisierung dem großen Zuwachs des kardiogenetischen Wissens nach aktuellem Stand Rechnung. Die Hochdurchsatzsequenzierung (Next Generation Sequencing [NGS]) wurde zwischenzeitlich für die klinische Gendiagnostik als Leistung der gesetzlichen Krankenkasse eingeführt, was zu einer deutlich höheren Rate an positiven Befunden geführt hat. Die genetische Diagnostik sollte mit einer humangenetischen Beratung vor und nach der molekulargenetischen Untersuchung einhergehen. Mit der genetischen Diagnose der Erkrankung sind häufig bessere Behandlungsmöglichkeiten und Interventionen verbunden, die die Lebensqualität und Prognose der Patienten verbessern können. Die systematische Untersuchung der Patienten erfordert eine genaue Familienanamnese und die detaillierte Phänotypisierung des Indexpatienten. Weitere Familienmitglieder sollten molekulargenetisch untersucht werden, wenn sich daraus eine diagnostische, therapeutische und/oder prognostische Konsequenz ergibt. Eine molekulargenetische Untersuchung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen eines familiären Kaskadenscreenings kann durchgeführt werden, wenn aus dem genetischen Befund unmittelbare, therapeutische Konsequenzen folgen. Insbesondere bei syndromalen Erkrankungen ergibt sich die Notwendigkeit einer interdisziplinären Betreuung. Eine genetische Untersuchung kann über die Beurteilung des Analyseergebnisses (bioinformatische Sequenzauswertung) molekulargenetische Zusatzbefunde generieren. Die genetische Heterogenität und variable Penetranz und die fortschreitenden Erkenntnisse im Bereich der kardiovaskulären Erkrankungen stellen weiterhin eine Herausforderung bei der Betreuung der betroffenen Patienten dar und bedingen eine begleitende Behandlung in spezialisierten Einrichtungen.
Keywords:Channelopathies, Cardiomyopathies, Sudden Cardiac Death, Genetics, Mutation
Source:Kardiologie
ISSN:2731-7129
Publisher:Springer
Volume:17
Page Range:300-349
Date:September 2023
Official Publication:https://doi.org/10.1007/s12181-023-00622-3

Repository Staff Only: item control page

Open Access
MDC Library